Kinderglück am Piepenstock

Die gerade zwei Jahre alten Leag und Lian (vorn) vergnügen sich prächtig mit ihren älteren Freunden und Geschwistern auf dem Spielplatz. Foto: RoMü
Die gerade zwei Jahre alten Leag und Lian (vorn) vergnügen sich prächtig mit ihren älteren Freunden und Geschwistern auf dem Spielplatz. Foto: RoMü

Von Roland Müller | Nach einer jahrelangen Sperre hat auf dem Spielplatz an der Piepenstockstraße wieder das Kinderglück die Regie übernommen: Unter riesigen Bäumen, die im Sommer Schatten spenden, tollen Mädchen wie Jungen zwischen Nestschaukel, Balanciere-Balken, Rutsche und Klettergerüst umher: in ihrem Reich! Und Mütter sind des Lobes voll: „Hier stört kein Auto, die Kinder sind sicher und können nach Herzenslust spielen“, freut sich Natascha Heinzel. Ehe endlich der Startschuss vor kurzem fiel, mussten sich Eltern wie Kinder allerdings in Geduld üben, da gingen mehrere Jahre ins Land – in dieser Zeit hatten wohl der eine Junge oder das andere Mädchen das Spielplatzalter längst überschritten.

Was Monika Driesner-Goerke und Werner Sauerländer von den SPD-Ortsvereinen Ardey/Goymark heute ein bisschen ärgerlich zurückblicken lässt – sicherlich auch im Einklang mit Vertretern anderer Parteien, die sich allesamt in der Bezirksvertretung für den Spielplatz eingesetzt haben. Es waren halt – auch bei einem Spielplatz – viele Vorschriften zu beachten: Die Verwaltung in Arnsberg verlangte Bohrungen ins Erdreich, um eventuelle Bomben aus Kriegszeiten zu erkennen; das Grünflächenamt säte einen neuen Rasen ein, der allerdings erst nach einem Wuchs von fünf Zentimetern betreten werden durfte; der alte Sand im Sandkasten musste ausgetauscht werden; und schließlich mussten die Spielgeräte bestellt, angeliefert und aufgestellt werden. Die beiden SPD-Politiker: „Da vergeht schon einige Zeit, insbesondere mussten auch die Gelder von den zuständigen Ämtern genehmigt werden.“ Werner Sauerländer wartet da nur mit zwei Zahlen auf: „Allein eine Schaukel schlägt mit rund 10.000 Euro zu Buche, eine Sitzbank mit 2.500 €.“ Und da hakt auch gleich eine Mutter ein: „Mit nur einer Sitzbank kommt dieser Spielplatz nicht aus, und auch ein Abfallkorb fehlt.“
Derweil stehen die beiden Politiker am Piepenstock-Spielplatzzaun und schauen recht zufrieden drein: „Da können wir uns doch alle zusammen über einen gelungenen Abschluss freuen.“ Ach, ja: Nach der etwas stillen Eröffnung steht nun auch ein offizieller Akt mit Vertretern der Hörder Bezirksvertretung auf dem Programm. Einer Genehmigung bedarf es dabei zwar nicht, wohl aber wieder Geduld, wie Monika Driesner-Goerke schon sicher ahnt: „Da wird man halt ungeduldig und wundert sich.“